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Senioren-EM in Pescara: Tim Reitz bietet Spezialisten Paroli

Zum dritten Mal auf internationaler Bühne erfolgreich: Tim Reitz (SV Espenau). (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Zum dritten Mal auf internationaler Bühne erfolgreich: Tim Reitz (SV Espenau).

Es war bereits die dritte Teilnahme des Espenauer Leichtathletiktalents Tim Reitz bei internationalen Meisterschaften und erneut sollte es ein erfolgreicher Ausflug auf die große Stadionbühne werden. In der Altersklasse M40 traute sich Reitz nach seinen überraschenden Erfolgen bei den Weltmeisterschaften 2022 in Finnland sowie den Hallenweltmeisterschaften im Frühjahr 2023 in Polen etwas Neues zu. Neben seiner Paradedisziplin 110m Hürden entschloss sich Reitz in Italien auch für die Einzelstarts im Hochsprung, Weitsprung und Speerwurf. Die zusätzlichen Nominierungen für drei DLV-Staffeln, darunter die 4x400m Mixed-Staffel der Altersklasse 40, die 4x400m Staffel der M35 sowie die 4x100m Staffel der M40, sorgten für ein umfangreiches Wettkampfprogramm innerhalb einer guten Woche. Mit sieben Top-Acht Platzierungen übertraf der Espenauer sein im Vorfeld der Meisterschaften gestecktes Ziel deutlich. Hervorzuheben aus den Ergebnissen sind Rang fünf mit persönlicher Bestleistung im Hochsprung und der siebte Platz in der nordhessischen M40-Rekordzeit von 17,62 Sekunden im 110-Meter-Hürdensprint.

 

 Mit dem Speer in der Hand und fokusiertem Blick fordert Mehrkämpfer Reitz die Spezialisten heraus. 

Im Vorfeld hatte sich Reitz mit der Finalteilnahme über die 110m Hürden ein konkretes und ambitioniertes Ziel gesetzt. Da aufgrund von Achillesschmerzen in den letzten Trainingswochen keine längeren Tempoläufe möglich waren, hatte er auf einen Start im 400-Meter-Hürdenlauf verzichtet, dafür aber das Sprinttraining forciert. So stand der Espenauer im Vorlauf hoch motiviert zwischen den Startblöcken und gab von der ersten Sekunde an Vollgas. Im Ziel herrschte aber zunächst Enttäschung, denn in einem technisch unsauberen Lauf hatte er die zweite Hürde komplett „abgeräumt“ und dachte, er hätte den Endlauf verpasst. Umso überraschter war Reitz, dass die Stadionuhr eine Zeit von 17,83 Sekunden anzeigte, was nur knapp über seiner bisherigen Rekordzeit liegt. Erleichtert registrierte der Espenauer, dass seine Leistung als achtschnellste Zeit gerade für eine Endlaufteilnahme reichte. Am nächsten Tag trat Reitz optimistisch im Finale an, kam diesmal ohne Hürdenkontakt durch und sprintete in 17,62 Sekunden als Siebter zu einer neuen nordhessischen Rekordzeit für die Altersklasse M40.

 

 Im Hochsprung-Finale der M40 schraubt sich der Espenauer über 1,55 Meter.

 

Im Hochsprung hatte der Nordhesse seine Technik in den letzten Wochen stabilisiert und mit 1,53 Metern bereits eine neue Bestmarke erreicht. Angefeuert vom rhythmischen Klatschen der Zuschauer und Konkurrenten ging es in Pescara dann sogar über 1,55m und damit auf einen überraschenden fünften Platz. Im Weitsprung kämpfte Reitz zunächst mit wechselnden Winden, freute sich aber über 5,25 Meter und Platz acht im Finale. Sein mit Abstand bester Versuch lag im Bereich der 5,40 Meter, wurde jedoch vom Kampfgericht knapp für ungültig befunden. Im Speerwurf bestätigte der Athlet des SV Espenau die guten Leistungen der letzten Wochen und holte mit 38,04 Metern einen weiteren achten Platz. Diese Top-Resultate im Feld der Hochsprung-, Weitsprung- und Speerwurfspezialisten hätten ihm vor der Europameisterschaft wohl die wenigsten zugetraut.

 Tim Reitz wurde bei der Masters-EM gleich dreimal in die Nationalstaffel berufen. Hier ist er als Startläufer der deutschen 4x400m-Staffel zu sehen.

 

Gleich drei Mal wurde Reitz in den Nationalstaffeln des DLV aufgestellt. Mit der 4x100-Meter-Staffel der M40 wurde er Sechster, in der Mixedstaffel über 4x400 Meter der Altersklasse 40 gab es Rang fünf. In der 4x400-Meter-Staffel durfe er dann sogar in der M35 ran. Zusammen mit Martin Gaim, Florian Herr und Felix Trogisch erzielte er eine beeidruckende Zeit von 3:36,26 Minuten und beendete die Meisterschaft mit einem weiteren fünften Rang. „Ich bin mit meinen Leistungen und den erzielten Platzierungen sehr zufrieden, weil aus einer erhofften gleich sieben Endkampfplatzierungen geworden sind und ich zudem verletzungsfrei geblieben bin“, freute sich Reitz nach einer anstregenden Wettkampfwoche in Pescara. Jetzt geht es für ihn in die verdiente Saisonpause, bevor er in 2024 wieder neuen Anlauf nimmt.

 

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